2012

Die Drogerie Passage

Drogeriepassage 2012

 

Das Projektvorhaben der Kulturdrogerie für das Jahr 2012 lief unter dem Motto „Kunst für alle und zu jeder Zeit!“ und stieß bei den KünstlerInnen und BesucherInnen auf große Begeisterung.

Unsere Plan sah es vor, ein Drittel des Ausstellungsraumes abzutrennen, so dass eine Passage (Drogeriepassage) mit den Maßen L10mxB1,7mxH2,4m entstand. Das Portal der Kulturdrogerie wurde entfernt und der Gehsteig optisch nach Innen erweitert. Auf diese Weise schafften wir im architektonischen Sinne einen neuen Ausstellungsraum, einen öffentlichen Raum, der rund um die Uhr von Ende Mai bis Ende Oktober zugänglich war.

 

Drei KünstlerInnengruppen aus Berlin, Bratislava und Wien wurden für unser Ausstellungsprogramm in die Kulturdrogerie eingeladen und sie stellten nacheinander in der Drogeriepassage aus.  Im Mai wurde zum Auftakt des Ausstellungszyklus’ die  Drogeriepassage als künstlerisches Ausstellungskonzept von Hiesleitner und Tišek leer eröffnet.

Informationsdrogerie / Drogerie Passage 2012

Pressemitteilung

Ausstellungstitel: Informationsdrogerie

Künstlerinnen: Ivana Sláviková, Nina Šošková

Kurator: Omar Mirza

Ort: Kulturdrogerie, Gentzgasse 86-88, 1180 Wien

Ausstellungsdauer: 23. 6. – 31. 7. 2012, nonstop

Eröffnung: Freitag, 22. Juni 2012, 19.00 Uhr

www.kulturdrogerie.org

_____________________________________________________

Informationen attackieren uns von allen Seiten, wir können ihnen nicht entkommen. Es muss sich dabei aber nicht nur um mediale Informationen handeln, da eine Information verschiedene Formen einnehmen kann. Wir kennen biologische (z. B. DNA), soziale (z. B. Kenntnisse), oder technologische (z. B. Dateien) Informationen. Informationen werden von uns nicht nur erhalten, sondern wir übermitteln sie auch bewusst oder unbewusst an andere Menschen, wir hinterlassen Spuren im Raum oder auf Objekten.

Die zu einem Kulturraum umgewandelte, ehemalige Drogerie, die ihren Besuchern Informationen von künstlerischer Art bietet, wurde zu einer Passage umgebaut, die frei, 24 Stunden am Tag zugänglich ist. In der werden Informationen aber nicht nur verkauft, sondern auch von den Besuchern gesammelt und gespeichert.

(Übrigens, haben Sie bemerkt, dass in vorigem Abschnitt in jedem Satz mindestens eine Information zu finden ist?)

Die Ausstellung ist ein Projekt zweier slowakischen Künstlerinnen, speziell für die Passage, einen vorübergehenden Umbau der Wiener Kulturdrogerie, gemacht. Die Autorinnen haben ältere Werke der neuen Raumsituation organisch eingepasst, sowie auch einige neue ortsspezifische Arbeiten geschaffen.

Besucher finden hier Arbeiten, die auf die aktuelle Situation des informationellen Überfluss aufweisen, in der wir nicht mehr das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden können, wobei alles noch unklarer wird, oder Arbeiten, die mit Hilfe unauffälliger, klebriger Oberfläche die Gegenwart, in der wir unsere Spuren hinterlassen, dokumentieren.

Ivana Sláviková (1981) ist Absolventin der Bildhauerei-Abteilung an der Fakultät der schönen Künste der Akademie der Künste in Banská Bystrica (doc. Juraj Sapara), wo sie 2011 ihr Doktorstudium abgeschlossen hat und wo sie derzeit als Assistentin arbeitet. Sie arbeitet oft mit widersprüchlicher und unerwarteter Verwendung von bildhauerischen Materialien und Prozessen, wobei sie traditionelle Vorstellungen von Skulptur und ihren Funktionen in Frage stellt. Sie ist auch an der haptischen - neben der visuellen - Wahrnehmung von Form und Verarbeitung ihrer Werke interessiert.

Nina Šošková (1983) ist Absolventin der Bildhauerei-Abteilung an der Fakultät der schönen Künste der Akademie der Künste in Banská Bystrica (doc. Juraj Sapara), wo sie kürzlich ihr Doktorstudium abgeschlossen hat. Sie ist Gründerin und Organisatorin der Outdoor gallery Nitra und Outdoor gallery Banská Bystrica. In ihrer Arbeiten thematisiert sie Hygiene, natürliche oder künstliche Reinigungsverfahren, oder das Hinterlassen von Spuren und Abdrücken. Sie hat mehrere Interventionen im öffentlichen Raum gestalten, in denen sie über den Charakter des Genius loci von bestimmten Orten überlegte.

Tlačová správa

Názov výstavy: Informationsdrogerie

Autorky: Ivana Sláviková, Nina Šošková

Kurátor: Omar Mirza

Miesto: Kulturdrogerie, Gentzgasse 86-88, 1180 Viedeň, Rakúsko

Trvanie výstavy: 23. 6. – 31. 7. 2012, nonstop

Vernisáž: piatok, 22. júna 2012, 19:00 hod.

www.kulturdrogerie.org

 

Informácie na nás útočia z každej strany. Nemusia to však byť iba informácie mediálne, pretože informácia môže mať rôzny charakter. Poznáme informácie biologické (napr. DNA), sociálne (napr. vedomosti), alebo technologické (napr. dáta). Okrem toho, že informácie prijímame, ich aj vedome i nevedome odovzdávame ostatným ľuďom a zanechávame stopu v priestore či na predmetoch.

Bývalá drogéria prerobená na kultúrny priestor, ponúkajúci svojim návštevníkom informácie umeleckého charakteru, sa na pol roka zmenil na priestor Pasáže, voľne prístupný a otvorený 24 hodín denne. však nie je miestom, ktoré informácie len „predáva“je to predajňa, ktorá informácie od jej návštevníkov aj zbiera a uchováva.

(Mimochodom, všimli ste si, že v predošlej pasáži bola v každej vete minimálne jedna informácia?)

Výstava predstavuje projekt dvoch slovenských výtvarníčok, pripravený špeciálne pre Pasáž, dočasnú prestavbu viedenskej Kulturdrogerie. Autorky tomuto novému priestoru organicky prispôsobili svoje staršie diela, no vytvorili aj niekoľko nových sitespecific prác.

Návštevníci tu uvidia diela, ktoré odkazujú na súčasný stav informačného pretlaku, v ktorom už nie sme schopní selektovať podstatné od nepodstatného, čím sa nám všetko ešte viac zahmlieva, alebo diela, ktoré pomocou nenápadného lepkavého povrchu dokumentujú prítomnosť, v ktorej zanechávame svoju stopu.

Ivana Sláviková (1981) je absolventkou Katedry sochárstva na Fakulte výtvarných umení Akadémie umení v Banskej Bystrici (doc. Juraj Sapara), kde v roku 2011 ukončila doktorandské štúdium v súčasnosti pôsobí ako odborná asistentka. Autorka často pracuje s protichodným neočakávaným používaním sochárskych materiálov a postupov, čím narúša tradičné predstavy o soche a jej funkcii. Okrem vizuálneho charakteru ju zaujíma aj haptická forma spracovania a vnímania jej diel.

Nina Šošková (1983) je absolventkou Katedry sochárstva na Fakulte výtvarných umení Akadémie umení v Banskej Bystrici (doc. Juraj Sapara), kde nedávno ukončila doktorandské štúdium. Je organizátorkou a zakladateľkou Outdoor gallery Nitra a Outdoor gallery Banská Bystrica. Vo svojich prácach tematizuje hygienu, prírodné alebo umelé očistné procesy, či zanechávanie stôp odtlačkov. Je autorkou viacerých intervencií vo verejnom priestore, v ktorých uvažuje o charaktere genia loci konkrétneho miesta.

Lustwandeln non stop / Drogerie Passage 2012

lustwandeln    non-stop

Die Gruppe ORT in der Drogerie-Passage

18.8. – 13.9.2012

Wien und die Passage der Kulturdrogerie waren fremdes Territorium für die in Berlin beheimatete Künstlergruppe ORT. Eine Woche lang setzten sich Cornelia Bördlein, Gunter Geyer und Daniela Zeilinger intensiv mit den (neuen) Orten auseinander und realisierten für diese spezifische Ideen.

Die Drogerie-Passage bietet keinen Transit; Ein- und Ausgang sind identisch. Sie ist nicht zum schnellen Durchschreiten – oder gar als Abkürzung – angelegt, sondern zum Verweilen und bewussten Wahrnehmen.

Die Transparenz und die architektonische Flexibilität der Drogerie-Passage wurden von den KünstlerInnen genutzt, um zum Lustwandeln rund und die Uhr in lichter Atmosphäre einzuladen: Florale Strukturen und tropische Sphären nehmen den Raum ein.
Die Drogerie will Lust darauf machen zu wandeln, sich am sinnlichen und fruchtbaren Dasein der Natur zu laben.

Zur gleichen Zeit erforschten die ORT-Mitglieder Olja Koslova und Elma Riza das Wesen der Passage von Berlin aus. Das filmische Ergebnis steht auf YouTube bereit: http://youtu.be/uVDBKIU1A28

 

Cornelia Bördlein (Studium Bildende Kunst, AdBK Nürnberg & Kunsthochschule Berlin-Weissensee)

Gunter Geyer (Studium Bildende Kunst, AdBK Nürnberg & ENSBA Lyon)

Daniela Zeilinger (Studium Bildende Kunst, Akademie der bildenden Künste Wien & Kunsthochschule Berlin-Weissensee) 

http://www.ortparis-berlin.blogspot.co.at/ 

 

permanten highway / Drogerie Passage 2012

permanent highway / Drogerie Passage 2012 

Marlene Hausegger

Nicole Krenn

Wir wollen das Konzept des offenen White-Cubes durch unsere Intervention unterstreichen, indem wir die öffentlich Straße bzw. einen „Permanent Highway“ in den Ausstellungsraum verlagern. Die Gentzgasse an sich gleicht einer Autobahn durch den 18. Bezirk, ihr Raum wird von fahrenden und parkenden Autos vereinnahmt. Durch das absolute Fehlen von Bäumen oder Grünbereichen und den irritierenden Verkehrslärm treibt es auch den FußgängerInnen schleunigst von ihr weg, an ein Flanieren ist nicht zu denken.

In der Installation wird der am Boden angedeutete Asphalt vom White Cube in einer endlosen Schleife von den Wänden bis über die Decke gezogen, um einen visuellen Loop, eine nicht endend wollende Autobahn, darzustellen. Als BetrachterIn erfährt man eine surreale Raumsituation, bei der sich Straßenmarkierungen zu räumlichen Elementen wandeln und man sich in Mitten einer rotierenden Straße wähnt.

Das rotierende Element wird in der Vorderseite des Ausstellungsraumes durch eine Installation vieler miteinander verbundener, sich drehender Hamsterräder erweitert. Durch die erzeugten Geräusche der Hamsterräder leiten wir den Verkehrslärm der Gentzgasse in den Innenraum.

AUSARBEITUNG - eyes on - Monat der Fotografie

„AUSARBEITUNG“

Christine Baumann, Christiane Spatt, Johanna Tatzgern

Der Titel bezieht sich auf den Ausstellungsort, einer ehemaligen Drogerie, in der Fotoarbeitungen angeboten wurden und beschreibt die Herangehensweise der Künstlerinnen an ihr fotografisches Thema, das über Jahre entwickelt und ausgearbeitet wurde.

Christine Baumann  Ein „Schuppen“ fotografiert aus vorbeifahrenden Zügen im östlichen Weinviertel. Vegetation, Licht und Bildwinkel ändern sich. Der Schuppen bildet einen Fixpunkt, der die Veränderung manifest macht. Die Flüchtigkeit des Moments im Vorbeifahren bringt Bewegung in die Stille.

Die Fotoarbeiten „solo fragil“ von Johanna Tatzgern entstanden während einer Tanzimprovisation. Die  Momentaufnahmen stehen in einer Wechselwirkung zu TänzerIn, Material und Raum. Gezeigt wird der Bewegungsprozess vor und hinter der Kamera. Es ist der Versuch die Vergänglichkeit der Bewegung festzuhalten - sichtbar werden zu lassen.

Angeregt durch alte Fotos des 19.Jhds, auf denen Mütter, versteckt  und verhüllt unter Decken und Tüchern, ihre Kinder für den Fotografen still hielten, entstand die Fotoserie „Hidden...“ von Christiane Spatt, für die sie sich selbst unter Stoffen versteckt - das Motiv des verhüllten Menschen/ der verhüllten Frau bietet Raum für unterschiedliche Assoziationen im Spannungsfeld zwischen Anwesenheit und Abwesenheit.

Vernissage:

15. November 2012 ab 18 Uhr

Finissage:

30. November 2012 ab 18 uhr

Ausschussfoto Präsentation